ereignisbasierter

Ereignisbasierter, oder ereignisbasiert bezeichneter, Ansatz bezeichnet in der Informationstechnologie Systeme, bei denen Abläufe durch erzeugte Ereignisse ausgelöst oder gesteuert werden. Ein Ereignis beschreibt eine signifikante Veränderung des Systemzustands oder eine Domänenmeldung, z. B. „Bestellung angelegt“ oder „Sensorwert überschreitet Schwelle“. In einer ereignisbaserten Architektur publizieren Produzenten Ereignisse in einen Vermittlerkanal wie einen Event-Bus, Message-Broker oder Event-Stream. Abnehmer oder Konsumenten empfangen diese Ereignisse und initiieren daraufhin passende Reaktionen. Dadurch entstehen lose Kopplung, Asynchronität und oft höhere Skalierbarkeit.

Typische Merkmale sind asynchrone Kommunikation, Entkopplung der Komponenten, Event-Streaming oder -Stores sowie die Fähigkeit, Ereignisse historisch zu speichern (Event Store) und daraus Zustände abzuleiten. Realisiert wird dies oft über Muster wie Publish/Subscribe oder Event-Streaming. Technologische Umsetzungen umfassen Systeme wie Apache Kafka, RabbitMQ oder Cloud-Dienste wie AWS EventBridge; Webhooks stellen eine einfache Form der ereignisbasierten Interaktion dar.

Anwendungsfelder reichen von Microservices-Architekturen über das Internet der Dinge (IoT) bis hin zu Echtzeit-Analytik und automatisierten Geschäftsprozessen. Vorteile sind erhöhte Skalierbarkeit, Fehlertoleranz durch Entkopplung, erleichterte Integration heterogener Systeme sowie die Unterstützung von Echtzeit- oder Near-Echtzeit-Verarbeitung. Herausforderungen umfassen die Komplexität von Debugging und Monitoring, Fragen zur Ereignisreihenfolge, Gewährleistung von Zuverlässigkeit (Exactly-once vs. At-least-once), Idempotenz, sowie Schema-Evolution und Versionierung von Ereignissen.

In der Fachsprache wird der Begriff sowohl als „ereignisbasiert“ als auch im Zusammenhang mit „ereignisgesteuert“ verwendet und ist eng verwandt mit Konzepten wie Event-Driven Architecture, Event Sourcing und Pub/Sub.