dokumentationskultur

Dokumentationskultur bezeichnet die Gesamtheit der Werte, Normen, Prozesse und Strukturen, die bestimmen, wie Dokumentation in einer Organisation erstellt, aktualisiert und genutzt wird. Sie beeinflusst, wie Entscheidungen festgehalten, Wissen geteilt und Informationen auffindbar bleiben.

Wichtige Elemente sind Governance und Standards (Verantwortlichkeiten, Versionskontrolle, Aufbewahrung), der Dokumentationslebenszyklus (Erstellung, Prüfung, Freigabe, Pflege, Archivierung) sowie die eingesetzten Hilfsmittel (Vorlagen, Wikis, Handbücher, Code-Dokumentation). Zugänglichkeit, Verständlichkeit und Qualität (Klarheit, Vollständigkeit, Richtigkeit) stehen ebenfalls im Fokus, ebenso Langzeitaufbewahrung und Suchbarkeit.

Rollen und Zusammenarbeit: Technische Redakteure, Entwickler, Forschende oder Projektmanager arbeiten gemeinsam an der Dokumentation; klare Freigabeprozesse, Review-Schleifen und integrierte Dokumentation in den Arbeitsabläufen (Definition of Done, DoD) sind üblich.

Nutzen und Herausforderungen: Eine gute Dokumentationskultur unterstützt Wissenssicherung, Einarbeitung neuer Mitarbeitender, Compliance und Transparenz. Herausforderungen sind Zeitdruck, widersprüchliche Standards, Versionschaos, Informationsüberfluss sowie Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen.

Anwendungsfelder reichen von Softwareentwicklung und Forschung über öffentliche Verwaltung bis hin zu Gesundheitswesen und Industrie. Erfolgreiche Praxisbeispiele sind leichte, lebendige Dokumentationen, klare Verantwortlichkeiten und regelmäßige Aktualisierung.