bioinformatischen

Bioinformatik ist ein interdisziplinäres Wissenschaftsgebiet, das Informatik, Mathematik und Biologie verbindet, um biologische Daten zu analysieren, zu speichern und zu interpretieren. Der Ausdruck bioinformatisch bzw. bioinformatisches wird als Adjektiv verwendet, zum Beispiel in bioinformatischen Methoden. Typische Datentypen sind DNA- und Proteinsequenzen, Strukturdaten, Transkriptom- und Proteomdaten sowie bildgebende Informationen.

Zu den Kerntechniken gehören Sequenzalignment, Genom-Assemblierung, Phylogenetik, Strukturbiologie und funktionelle Genomik. Große Teile der Praxis beruhen auf bekannten Algorithmen (z. B. Needleman–Wunsch, Smith–Waterman, BLAST) und auf spezialisierten Datenbanken wie GenBank/EMBL-EBI, PDB, Ensembl und UniProt. Standardformate wie FASTA/FASTQ, GFF, BAM/SAM und VCF erleichtern Datenaustausch und Reproduzierbarkeit. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Anwendungen finden sich in der Grundlagenforschung, der personalisierten Medizin, der Arzneimittelentwicklung, Landwirtschaft und Umweltforschung. Die Entwicklung der Bioinformatik war eng mit dem Aufkommen leistungsfähiger Sequenzierungstechnologien verbunden; aktuelle Herausforderungen umfassen Datenintegration, Datenqualität, Reproduzierbarkeit, Datenschutz und ethische Aspekte der Genomik. Wichtige Organisationen sind die International Society for Computational Biology (ISCB) und Fachzeitschriften wie Bioinformatics und Briefings in Bioinformatics.