ausführungsgestützten

In der Informatik und Softwareentwicklung bezeichnet der Begriff *ausführungsgestützt* (englisch *runtime*) den Zeitpunkt und den Kontext, zu dem ein Programm tatsächlich auf einem Computer ausgeführt wird. Der Begriff umfasst sowohl die Phase der Programmabarbeitung als auch die Umgebung, in der dies geschieht, einschließlich der verfügbaren Ressourcen, Bibliotheken und Systemdienste.

Während der Ausführung wird ein Programm in Maschinencode oder Bytecode übersetzt und von der Hardware oder einer virtuellen Maschine abgearbeitet. Dieser Prozess erfordert oft dynamische Ressourcen wie Speicher, Prozessorzeit und externe Eingaben. Im Gegensatz zur Kompilierung, bei der der Quellcode in einen ausführbaren Binärcode umgewandelt wird, kann die Ausführung auch interpretiert erfolgen, etwa durch Skriptsprachen wie Python oder JavaScript, die Zeile für Zeile in Echtzeit verarbeitet werden.

Ein zentraler Aspekt des ausführungsgestützten Kontexts ist die Laufzeitumgebung (*runtime environment*), die Plattform-spezifische oder abstrakte Mechanismen bereitstellt, um Programme stabil und portabel auszuführen. Dazu gehören etwa die Verwaltung von Speicher, die Abarbeitung von Threads oder die Interaktion mit dem Betriebssystem. Fehler, die erst während der Ausführung auftreten (z. B. NullPointerException in Java oder Segmentation Fault in C), werden als Laufzeitfehler (*runtime errors*) bezeichnet und unterscheiden sich von Syntax- oder Logikfehlern, die bereits in der Entwicklungsphase erkannt werden können.

In der Softwarearchitektur spielt die Laufzeit auch eine Rolle bei der Dynamischen Programmierung, bei der Code oder Daten während der Ausführung angepasst werden, etwa durch Plug-ins, Reflektion oder dynamische Verknüpfung. Moderne Frameworks und Sprachen nutzen ausführungsgestützte Features, um Flexibilität und Effizienz zu erhöhen, etwa durch Just-in-Time-Kompilierung (JIT) in Java oder JavaScript-Engines.