antibiotischen

Antibiotika sind Substanzen, die gegen Bakterien wirken, indem sie deren Wachstum hemmen oder abtöten. Viele Antibiotika stammen aus natürlichen Mikroorganismen, zum Beispiel Penicillin aus dem Schimmel Penicillium; andere sind semisynthetisch oder vollständig synthetisch hergestellt. Im Deutschen wird das Adjektiv antibiotisch verwendet, während die Substantivform Antibiotika lautet. Antibiotika sind ein zentrales Werkzeug der Infektionsmedizin, wirken jedoch nicht gegen Viren und sollten nur bei bakteriellen Infektionen eingesetzt werden, nach ärztlicher Abklärung, mit richtiger Dosierung und Behandlungsdauer.

Wirkungsweisen der Antibiotika unterscheiden sich: Einige hemmen die Zellwandbildung von Bakterien (Beta-Lactam-Antibiotika wie Penicillin und Cephalosporine); andere stören die Proteinsynthese der Bakterien (Tetracycline, Makrolide, Aminoglykoside); wieder andere verhindern die DNA-Replikation (Fluorchinolone); wieder andere blockieren den Folsäurestoffwechsel (Sulfonamide, Trimethoprim). Je nach Substanzklasse zielt das Medikament auf unterschiedliche Bakterienarten ab und hat verschieden starke Nebenwirkungen.

Der zunehmende Missbrauch und die Übernutzung von Antibiotika fördern die Entstehung von Resistenzen. Bakterien entwickeln Mechanismen wie Enzymzersetzung (Beta-Laktamase), veränderte Zielstrukturen, oder vermehrte Aus- bzw. eingeschränkte Aufnahme. Zur Eindämmung der Resistenzen gehören Antibiotika-Stewardship, präzise Diagnostik, angemessene Dosierung und Behandlungsdauer, Hygiene, Impfungen und reduzierte Anwendung in der Tierhaltung.

Nebenwirkungen treten häufig auf und können Allergien, Magen-Darm-Beschwerden oder eine Dysbiose der Darmflora umfassen; selten sind Nieren- oder Hörschäden. Die Regulierung variiert je nach Land; viele Antibiotika sind verschreibungspflichtig. Organisationen wie die WHO listen bestimmte Substanzen als besonders kritisch, um ihre Erhaltung für schwere Infektionen sicherzustellen.