alginathaltige

Alginathaltige Substanzen enthalten Alginsäure oder deren Salze und werden aus Braunalgen gewonnen, vor allem aus Laminaria, Macrocystis und Ascophyllum. Die gängigsten Formen sind Natrium-, Kalium- und Kalziumalginat. Die Polymere bestehen aus langen Ketten von Guluronsäure- und Mannuronsäurerepeaten. In Gegenwart von Divalentkationen, insbesondere Calcium, bilden sie Gelstrukturen; die Gelbildung wird oft durch das Egg-Box-Modell beschrieben.

Herstellung und Eigenschaften: Alginate entstehen durch Extraktion aus getrockneten Algen, gefolgt von Neutralisation, Reinigung und Trocknung. Die rheologischen Eigenschaften hängen vom Molekulargewicht und dem Verhältnis von Guluron- zu Mannuronäureanteilen ab; dies beeinflusst Viskosität, Festigkeit und Gelstabilität. Alginate sind biokompatibel, weitgehend inert und in der Regel gut verträglich.

Anwendungen: In der Lebensmittelindustrie dienen alginathaltige Substanzen als Verdickungsmittel, Stabilisatoren und Geliermittel in Desserts, Saucen und Backwaren. In der Medizin und Pharmazie werden sie als Trägermaterialien, Gelbildner und Hilfsstoffe verwendet; Wundverbände auf Alginatbasis nutzen hohe Feuchthaltefähigkeit und Gelbildung bei Exsudat. In der Zahnmedizin finden sich alginathaltige Abformungen; in der Biotechnologie werden Alginate zur Zell- oder Wirkstoffkapselung genutzt.

Regulatorisches und Umwelt: Alginate gelten als sicher und werden in vielen Rechtsordnungen als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen. Als Naturrohstoff sind sie erneuerbar, doch eine nachhaltige Ernte ist wichtig, um ökologische Auswirkungen zu vermeiden. Abbauprodukte sind in der Regel biologisch verträglich.

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