ZweikomponentenEpoxid

ZweikomponentenEpoxid ist ein zweikomponentiges Harzsystem, das aus einem Epoxidharz (Basisresin) und einem Härter besteht. Beim Vermischen beginnt die Aushärtung durch eine Polyadditionsreaktion, bei der Epoxidgruppen mit Härtergruppen vernetzen. Das Mischungsverhältnis und die Topfzeit variieren je nach Produkt; üblich sind Verhältnisse von 1:1 oder 2:1 nach Gewicht oder Volumen. Nach dem Anmischen entsteht ein festes, thermisch aushärtendes Polymernetz, das kaum noch löslich ist.

Zu den typischen Eigenschaften von ZweikomponentenEpoxid gehören hohe mechanische Festigkeit, gute Haftung an Metall- und Nichtmetallsubstraten, chemische Beständigkeit, geringe Schrumpfung und gute elektrische Isolation. Durch die Wahl des Härters lässt sich Temperaturbeständigkeit, Schlagzähigkeit und Zähigkeitsverhalten beeinflussen; die Glasübergangstemperatur Tg liegt oft im Bereich von 60–120°C. Anwendungsbereiche umfassen strukturelle Klebstoffe, Beschichtungen (Korrosionsschutz, Bodenschutz), Gieß- und Laminiermaterialien sowie Potting- und Encapsulant-Lösungen in Elektronik, Luftfahrt, Automobilbau, Bauwesen und Schiffbau.

In der Verarbeitung sind sorgfältiges Mischen, Entlüften und gleichmäßige Verteilung wichtig. Die Aushärtung erfolgt bei Raumtemperatur oder durch Erwärmung; Initialfestigkeit kann bereits nach Stunden erreicht werden, vollständige Aushärtung erfordert typischerweise 24–72 Stunden. Sicherheitshinweise beachten: Hautkontakt vermeiden, gute Belüftung, Schutzmaßnahmen gegen Reizstoffe. Lagerung: getrennte Behälter, kühl und trocken, Haltbarkeit meist 6–12 Monate. Entsorgung nach örtlichen Vorschriften, Reststoffe als Sonderabfall behandeln.