ZweiKörperAbrieb

ZweiKörperAbrieb bezeichnet ein tribologisches Abnutzungsphänomen, bei dem Material an der Kontaktstelle zweier fester Oberflächen verloren geht, ohne dass ein signifikanter Zwischenkörper aus Partikeln zwischen ihnen vorhanden ist. In diesem Mechanismus wirken direkte Kontakte von Asperitäten der einen Oberfläche gegen die andere, was zu plastischer Verformung, Mikrofräsen oder Mikro-Schnitte führt. Typische Trägerprozesse sind Plowing, Adhäsion und lokale Materialaustreibung.

Zwei-Körper-Abreibung unterscheidet sich von der Drei-Körper-Abreibung, bei der Fremdpartikel oder Späne zwischen den Oberflächen wirken und als abrasives Medium fungieren. Bei Zwei-Körper-Abreibung dominieren direkte Oberflächeninteraktionen, während Abnahme des Materials durch das direkte Kontaktprofil erfolgt.

Wichtige Einflussfaktoren sind Härteverhältnis und Härteunterschied der Partner, Oberflächenrauheit, Kontaktbelastung und Gleitleistung, Gleitgeschwindigkeit, Schmiermittelumgebung oder Grenzschmierung, Temperatur sowie Materialstruktur und Mikroskulptur der Oberflächen. Das Verschleißverhalten lässt sich oft durch diese Parameter vorhersagen: härtere Gegenoberflächen, geringere Rauheit und geeignete Schmierung reduzieren in der Regel den Zwei-Körper-Abnutzungsgrad.

Typische Beispiele umfassen Verschleiß zwischen gehärtetem Stahl, Keramik oder festen Karbidoberflächen gegen metallische Gegenpartner. Die Verschleißrate wird üblicherweise als Volumenverlust pro Last-Gleitweg gemessen (V/(F·s) oder V/(W·L)) und in Tests wie Pin-on-Disk oder Block-on-Ring bestimmt.

Vermeidung von ZweiKörperAbrieb erfolgt durch Oberflächennachbehandlung, Härten, glatte Oberflächen, Beschichtungen und zweckmäßige Schmierung, um direkten Kontakt von asperitären Spitzen zu minimieren.