Gegenoberflächen

Gegenoberflächen bezeichnet in der Fachsprache ein Konzept, bei dem eine Oberfläche als Gegenpart zu einer anderen Oberfläche betrachtet wird. Der genaue Sinn hängt stark vom Fachgebiet ab; es gibt keinen universell verbindlichen Standard. Allgemein beschreibt der Begriff eine Oberfläche, die in Bezug zu einer Referenzoberfläche als deren Gegen- oder Spiegelseite steht oder den Gegenraum eines Objekts abgrenzt.

In der Geometrie und der Computergrafik kann eine Gegenoberfläche durch eine Symmetrieoperation aus einer gegebenen Oberfläche gewonnen werden, etwa durch Spiegelung an einer Ebene oder durch zentrale Inversion am Ursprung. Eine Gegenoberfläche kann auch die äußere Grenze des Komplements einer Raumregion sein, also die Oberfläche, die Innen- und Außenraum voneinander trennt, wobei die Richtung der Orientierung eine Rolle spielt.

Im CAD- oder Konstruktionskontext wird gelegentlich von Gegenoberflächen gesprochen, wenn es sich um die gegenüberliegende oder spiegelbildliche Fläche eines Bauteils handelt, etwa die Innen- oder Außenseite eines Hohlkörpers im Zusammenhang mit einem Gegenkontakt oder einer Gegenfläche.

In der Materialwissenschaft, Physik oder der Oberflächenchemie kann der Begriff die gegenüberliegende Grenzfläche in einem Mehrschichtsystem bezeichnen, also die Oberfläche, die dem gegenüberliegenden Material zugewandt ist.

Wichtig ist, dass Gegenoberflächen kein feststehender Fachausdruck mit einer einzigen Definition ist. Je nach Anwendungsgebiet kann er synonym mit Gegenfläche, Spiegeloberfläche, Dualoberfläche oder Antipodenfläche verwendet werden.