Zugänglichkeitsanforderungen

Zugänglichkeit... bezeichnet in der Regel die Gestaltung von Produkten, Diensten und Umgebungen, damit sie von möglichst vielen Menschen genutzt werden können. Dabei wird besonderer Fokus auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen gelegt, aber auch ältere Menschen, Menschen mit zeitlich eingeschränkten Fähigkeiten sowie Nutzerinnen und Nutzer mit unterschiedlichen technischen Voraussetzungen werden berücksichtigt.

Die Gestaltung umfasst physische Zugänglichkeit, digitale Zugänglichkeit und informationale Zugänglichkeit. Physische Zugänglichkeit betrifft Gebäude, Räume, Transportmittel. Digitale Zugänglichkeit betrifft Websites, Apps, Software und elektronische Dokumente. Informationale Zugänglichkeit bezieht sich auf barrierearme Sprache, mediale Angebote wie Untertitel, Audiodeskriptionen und einfache Erklärungen.

Wichtige Orientierungen sind die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), die international anerkannt sind; EN 301 549 in der EU. In Deutschland gelten BITV 2.0 und das Behindertengleichstellungsgesetz. Die EU-Web-Zugänglichkeits-Richtlinie verlangt von öffentlichen Stellen eine barrierefreie Bereitstellung ihrer digitalen Dienste.

Praxis: Orientierung an inklusiven Designprinzipien, frühzeitige Einbindung von Nutzern mit Beeinträchtigungen, ausreichende Farbkontraste, klare Strukturen, Alternativtext für Bilder, Untertitel, Tastaturnavigation, skalierbare Schrift, ARIA-Rollen in Webanwendungen, Prüfungen mit assistiven Technologien (Bildschirmleser NVDA, JAWS, VoiceOver).

Zugänglichkeit stärkt Teilhabe, reduziert Barrieren, erweitert Reichweite von Informationen und Diensten, und trägt zu Rechtskonformität sowie sozialer Inklusion bei. Die Umsetzung erfordert Planung, Ressourcen und kontinuierliche Evaluation, bleibt aber langfristig sinnvoll.