Zugabetechnik

Zugabetechnik bezeichnet im deutschsprachigen Performing-Arts-Bereich die Gesamtheit der Techniken und Verfahren, die bei der Vorbereitung, Durchführung und dramaturgischen Gestaltung einer Zugabe eingesetzt werden. Der Begriff leitet sich von Zugabe ab, dem verlängerten oder ergänzenden Auftritt nach dem Hauptteil einer Aufführung, kombiniert mit Technik als systematischem Vorgehen.

Der Anwendungsbereich umfasst Konzepte aus Musik, Theater, Tanz und anderen Live-Performances. Kernelemente sind die Auswahl des Zugabeprogramms, der Übergang vom Hauptteil zum Zusatzauftritt, sowie die Abstimmung von Timing, Dynamik und Interpretation. Zugabetechnik berücksichtigt auch die dramaturgische Platzierung des Zugabenstücks innerhalb des Abends, den Aufbau von Spannung und die Einbindung des Publikums.

Wesentliche Bestandteile sind dramaturgische Planung, Cueing und Koordination, Bühnen- und Lichtführung sowie Tonabmischung, damit der Zusatzauftritt harmonisch in den Gesamtablauf integriert wird. Relevante organisatorische Aspekte betreffen Proben, Risikomanagement, Kommunikation zwischen Künstlern, Regie, Dirigent, Veranstalter und technischem Personal sowie die Erstellung von Cue-Sheets und Setlisten.

Die Praxis variiert je nach Genre, Künstlerensemble und Veranstaltungsformat. In klassischer Musik kann Zugabetechnik formelleren Ablauf folgen, während in Pop- oder Bühnenproduktionen improvisativere Elemente vorkommen können. Ziel ist eine effektive, respektvolle und sichere Gestaltung einer Zugabe, die den Eindruck eines gelungenen Abschlusses oder eines gewünschten Höhepunkts verstärkt.

Siehe auch: Zugabe, Curtain Call, Encore, Setlist.