Zeilenwechsel

Zeilenwechsel bezeichnet in der Typografie und im Schriftsatz den Übergang von einer Textzeile zur nächsten. Er beschreibt den Wechsel der Zeile, unabhängig davon, ob dieser Wechsel automatisch durch den verfügbaren Zeilenraum entsteht oder manuell herbeigeführt wird.

In der Praxis tritt der Zeilenwechsel auf, wenn der Textblock breiter wird als der vorhandene Raum zulässt oder wenn der Text so formatiert ist, dass er Zeilenumbrüche an bestimmten Stellen erfordert. Automatische Zeilenumbrüche entstehen durch Textumbruch-Algorithmen in Textverarbeitungsprogrammen, Webbrowsern oder E-Readern. Manuelle Zeilenwechsel hingegen werden durch den Autor oder Gestalter gesetzt, um eine bestimmte Zeilenlänge, den Rhythmus oder die Lesbarkeit zu unterstützen, ohne einen neuen Absatz zu beginnen.

Zu den Faktoren, die den Zeilenwechsel beeinflussen, gehören Schriftgröße, Zeilenhöhe, Seiten- oder Spaltenbreite, Blocksatz oder Flattersatz sowie die Silbentrennung. Hyphenation reduziert unnötig unregelmäßige Zeilenlängen und kann die Lesbarkeit verbessern, indem sie längere Zeilen abkürzt. In der Gestaltung wird der Zeilenwechsel auch genutzt, um historische oder stilistische Effekte zu erzielen, etwa in Gedichten oder Werbetexten, wo Zeilenwechsel bewusst gesetzt werden.

Unterscheidbar ist der Zeilenwechsel vom Absatzwechsel (Absatzbeginn) und vom Zeilenumbruch, der eine manuelle Kraftanwendung der Zeilenführung bezeichnet. In digitalen Texten ist die Begriffsverwendung flexibel; der Kern bleibt die Trennung der Textpassage in mehrere Zeilen, sofern die Layoutbedingungen dies erfordern.