Wurzelspitzenresektion

Wurzelspitzenresektion, auch apikale Endodontie oder apikale Mikrochirurgie genannt, ist ein chirurgischer Eingriff der Zahnheilkunde, bei dem die Wurzelspitze eines Zahnes sowie angrenzendes entzündliches Gewebe entfernt werden. Danach wird eine retrograde Füllung im Wurzelkanalsystem eingebracht, um eine mikrobielle Leckage zu verhindern und die Heilung zu fördern.

Indikationen hierfür sind persistierende apikale Entzündungen oder Zysten nach einer Wurzelkanalbehandlung, wiederkehrende Schmerzen trotz sachgemäßer Vorbehandlung, unklare Ursachen für anhaltende Beschwerden oder eine Perforation des Wurzelkanals, die eine konventionelle Retreatment erschwert. Gegenanzeigen umfassen eine schlechte Zahnhartsubstanz, fortgeschrittene Parodontalerkrankungen, schwere systemische Erkrankungen oder Fälle, in denen der Zahn nicht mehr zu retten ist. Alternativen sind eine erneute endodontische Behandlung oder Extraktion.

Der Eingriff erfolgt in der Regel unter lokaler Anästhesie. Über einen Lappen wird der Zugang zur apikalen Wurzelregion geschaffen, die Wurzelspitze in der Regel um 2–3 mm entfernt und das angrenzende Gewebe dekontaminiert. Anschließend wird eine retrograde Füllung, häufig aus MTA oder glasäquivalentem Zement, in den apikalen Bereich eingebracht und der Wunde genäht. Moderne Techniken nutzen den Operationsmikroskopismus und ultrasonische Instrumente; Bildgebung wie CBCT dient der Beurteilung vorab.

Die Heilung erfolgt meist langsam über mehrere Monate. Erfolgsquoten variieren je nach Ausgangsbefund und Technik, liegen aber oft im Bereich von etwa 70 bis 90 Prozent. Komplikationen können postoperative Schmerzen, Schwellungen, Infektionen, Nervenschäden oder seltene Sinusprobleme sein. Der Eingriff ist eine Option, wenn eine konventionelle Retreatment scheitert oder der Zahn auf andere Weise nicht zuverlässig zu retten ist.