Wundmessung

Wundmessung ist die systematische Erfassung von Merkmalen einer Wunde zur Beurteilung des Heilungsverlaufs und der Wirksamkeit therapeutischer Maßnahmen. Sie wird in der dermatologisch-chirurgischen, notärztlichen und pflegerischen Praxis eingesetzt, um Größe, Tiefe und Beschaffenheit der Wunde über die Zeit zu verfolgen.

Zu den wichtigsten Messgrößen gehören die Wundfläche (in Quadratcentimetern), die Wundtiefe bzw. -volumen, der Randzustand, das Maß des Exsudats, das Vorliegen von Nekrose, Epithelisierung sowie Anzeichen von Infektion oder Entzündung. In einigen Anwendungen wird zusätzlich der Wundwinkel oder die Länge des Randes dokumentiert; die Messung erfolgt regelmäßig im definierten Intervall.

Messmethoden reichen von einfachen manuellen Verfahren bis zu digitalen Techniken. Manuelle Methoden verwenden Lineale oder Planimeter, um die Fläche abzuschätzen oder abzutasten; Papier- oder Folien-Tracings ermöglichen eine Planimetrie der Wunde. Digitale Ansätze nutzen Fotodokumentation, Bildanalyse-Software, Smartphone-Apps oder 3D-Scanner/structured-light-Technologie, um Fläche, Tiefe und Volumen genauer zu bestimmen.

Standards und Dokumentation: Wundmessungen werden in Pflegedokumentationen, Behandlungsplänen oder klinischen Studien erfasst und ermöglichen Verlaufskalkulationen sowie Qualitätskontrollen. Sinnvoll ist eine klare Definition der Messmethode und regelmäßige, zeitnahe Messungen durch geeignetes Personal, um Inter-Observer-Variationen zu reduzieren.

Herausforderungen: Messungen können durch unregelmäßige Wundränder, Verschmutzung, Exsudat oder Schwellung beeinflusst werden; tiefer Wunden benötigen oft 3D- oder Ultraschallverfahren. Die Vergleichbarkeit wird durch unterschiedliche Methoden und Messintervalle eingeschränkt.