Wildlebenden

Wildlebenden bezeichnet im Deutschen allgemein Populationen oder Individuen, die in der freien Natur leben und sich ohne fortlaufende menschliche Pflege oder Zucht fortpflanzen. Der Begriff wird in verschiedenen Kontexten verwendet: In der Biologie und Ökologie beschreibt er wild lebende Arten oder Populationen; in der Ethnologie und Anthropologie kann er auch Lebensweisen kennzeichnen, die sich deutlich von moderner Zivilisation unterscheiden.

In der Biologie bedeutet wildlebend das Gegenstück zu gehaltenen, geküsten oder kultivierten Arten. Wildlebende Organismen besiedeln natürliche Lebensräume, zeigen eigenes Fortpflanzungs- und Nahrungsverhalten und sind auf natürliche ökologische Prozesse angewiesen. Ihr Erhalt hängt stark von der Qualität des Lebensraums, genetischer Vielfalt und dem Fehlen massiver menschlicher Eingriffe ab. Beispiele sind viele Säugetier- und Vogelarten sowie andere Wildtierpopulationen, die nicht in Zoos, Farmen oder in captivity leben.

Bei Menschen wird der Begriff seltener verwendet; Fachsprache spricht stattdessen von indigenen Völkern, isolierten Gemeinschaften oder unkontaktierten Gruppen. Wenn von wildlebenden Lebensweisen die Rede ist, bezieht sich das oft auf traditionelle Subsistenzformen, enge Vernetzung mit natürlichen Ressourcen und geringe Infrastruktur. Ethik, Rechtsschutz und die Würde betroffener Gruppen stehen in diesem Zusammenhang im Vordergrund.

Gefährdungen für Wildlebende ergeben sich häufig aus Habitatzerstörung, Klimawandel, Umweltverschmutzung, Jagd und Konflikten mit menschlichen Nutzungen. Schutzmaßnahmen zielen auf Erhalt natürlicher Lebensräume, ökologische Korridore, nachhaltige Bewirtschaftung sowie Aufklärung und Beteiligung lokaler Gemeinschaften, um die langfristige Existenz wildlebender Populationen zu sichern.