Wettbewerbsschutzbehörden

Wettbewerbsschutzbehörden sind öffentliche Einrichtungen, deren Kernaufgabe es ist, den Wettbewerb auf Märkten zu schützen und durchzusetzen. Sie wachen darüber, dass Wettbewerbsgesetze eingehalten werden, verhindern kartellartige Absprachen, bekämpfen den Missbrauch marktbeherrschender Stellungen, prüfen Unternehmenszusammenschlüsse und überwachen staatliche Beihilfen, die den Wettbewerb verzerren könnten.

Zu den zentralen Instrumenten gehören Untersuchungen, Informationsanfragen, Durchsuchungen, sowie die Verhängung von Geldbußen. Bei Zusammenschlüssen prüfen sie, ob eine Marktkonzentration den Wettbewerb erheblich beeinträchtigt; sie können Fusionen untersagen, mit Auflagen freigeben oder auf andere Weise räumen. In grenzüberschreitenden Fällen arbeiten sie oft mit anderen nationalen Behörden oder der Europäischen Kommission zusammen. Viele Wettbewerbsschutzbehörden betreiben informelle Warn- oder Amnestieprogramme, um kartellrechtswidrige Absprachen aufzudecken, und sie erlassen Abhilfemaßnahmen, um den Wettbewerb wiederherzustellen.

Das Spektrum der Aufgaben umfasst Kartellverfolgung, Missbrauch von Marktmacht, Fusionskontrolle sowie Beihilfeuntersuchungen. Je nach Rechtsordnung kann die nationale Wettbewerbsschutzbehörde eigenständig entscheiden oder Entscheidungen zur Rechtskraft durch Gerichte überprüfen lassen. In der EU-Laufbahn bildet die Europäische Kommission die supranationale Instanz für Kartell- und Fusionskontrolle, während nationale Behörden grenzüberschreitende Fälle koordinieren.

Beispiele in deutschsprachigen Ländern sind Deutschland mit dem Bundeskartellamt, Österreich mit der Bundeswettbewerbsbehörde und die Schweiz mit der WEKO (Wettbewerbs-Kommission). Wettbewerbsschutzbehörden arbeiten zunehmend international zusammen, um globale Wettbewerbsverhältnisse zu überwachen und harmonisierte Standards zu fördern.