Werbezwecke

Werbezwecke bezeichnen im Datenschutz die Verarbeitung personenbezogener Daten zum Zwecke der Werbung, Direct Marketing und der Kundenbindung. Typische Beispiele sind der Versand von Newslettern, personalisierte Produktvorschläge, zielgerichtete Werbung (Targeting) sowie die Auswertung von Kauf- und Nutzungsdaten zur Ermittlung von Werbeangeboten. Auch Profiling zu Marketingzwecken kann darunter fallen, sofern es für Werbung genutzt wird.

Im Europäischen Datenschutzrahmen regelt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die Rechtsgrundlagen solcher Verarbeitungen. Für Werbezwecke ist in der Regel eine Rechtsgrundlage erforderlich, etwa die Einwilligung der betroffenen Person oder ein berechtigtes Interesse des Verantwortlichen, das gegen die Rechte der Betroffenen abgewogen wird. In Deutschland gilt zudem meist das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) bei direkter Werbung per E-Mail oder Telefon. Transparente Informationen über Zwecke, Dauer der Datenspeicherung und Widerrufsmöglichkeiten sind Pflicht.

Praxisbeispiele reichen von regelmäßigen Newslettern über personalisierte Anzeigen bis hin zu App-Benachrichtigungen und Retargeting-Kampagnen in sozialen Medien. Die Umsetzung von Werbezwecken erfordert oft Tracking-Technologien, Cookies oder ähnliche Technologien, was eine zusätzliche Einwilligung oder klare Informationen über die Nutzung solcher Technologien voraussetzt.

Betroffene haben Rechte wie Auskunft, Berichtigung, Löschung, Einschränkung der Verarbeitung und Widerspruch. Sie können Einwilligungen widerrufen und der Verarbeitung zu Werbezwecken jederzeit widersprechen. Unternehmen sollten Werbezwecke transparent in Datenschutzhinweisen darstellen, klare Opt-in-/Opt-out-Optionen bieten und Prinzipien wie Datenminimierung, Zweckbindung und Speicherbegrenzung beachten.