Wasserstaus

Wasserstaus bezeichnet in der Hydrologie Zustände, in denen sich Wasser stromaufwärts eines Hindernisses staut, während der Abfluss stromabwärts vermindert ist. Der Begriff umfasst natürliche und menschengemachte Ursachen sowie die daraus resultierenden Prozesse.

Ursachen sind unter anderem künstliche Stauhaltungen wie Dämme, Wehre und Staumauern; natürliche Barrieren wie Felsstufen, Hangrutsche oder Eisdecken; sowie saisonale Ereignisse wie Starkregen und Schneeschmelze. Sedimentation kann das Flussbett verengen und Stau begünstigen; Treibgut und Biberbauten können zusätzlich Hindernisse bilden.

Beim Wasserstau wirken Backwater-Effekte: Der Fluss erhöht den Wasserspiegel stromaufwärts, Sedimente lagern sich ab, der Sauerstoffgehalt des Wassers kann sinken. Veränderungen des Fließprofils können die Lebensgemeinschaften beeinträchtigen und die Fischwanderung erschweren.

Auswirkungen umfassen erhöhte Überschwemmungsgefahr upstream, Beeinträchtigungen von Infrastruktur, landwirtschaftlichen Nutzflächen und Siedlungen sowie ökologische Folgen wie Lebensraumverlust und veränderte Sedimentdynamik.

Zur Bewertung und Minderung dienen hydrologische Modelle, Messnetze und Frühwarnsysteme, der Betrieb von Stauanlagen mit geeigneten Freigaben, Sedimentmanagement, Eis- und Treibgutmanagement sowie Renaturierungsmaßnahmen, um Durchgängigkeit und Abflusskapazität zu erhalten.