Wasserleitungsnetz

Ein Wasserleitungsnetz bezeichnet die Gesamtheit der Leitungen, Bauwerke und Einrichtungen, die Wasser aus Quellen oder Aufbereitungsanlagen zu Haushalten, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen transportieren. Es dient der Versorgung mit geklarem, hygienisch einwandfreiem Wasser, der Aufrechterhaltung eines ausreichenden Drucks sowie der Ausfallsicherheit gegen Störungen.

Typische Bestandteile sind Transportleitungen (Trassen), Verteilnetze, Verzweigungen, Speicherkapazitäten in Wasserwerken und Reservoirs, Pumpstationen, Mess- und Regeltechnik sowie Hausanschlüsse. Das Netz kann ringförmig oder verzweigt aufgebaut sein und wird durch Hydraulikmodelle geplant, um Druck- und Mengenkontrolle zu gewährleisten. In städtischen Gebieten übernimmt oft der Netzbetreiber die Planung, Instandhaltung und Abrechnung, während Eigentum und Betrieb sowohl öffentlich als auch privat vergeben sein können.

Der Betrieb umfasst Drucksteuerung, Wartung, Desinfektion, Qualitätsüberwachung und Leckageerkennung. Ein zentrales Element ist die hydraulische Netzbeschreibung, die Veränderungen in Abfluss, Füllstand und Druck erfasst. Regulatorisch gelten Vorgaben des Trinkwasserschutzes, Wasserrechts und technischer Normen; in Deutschland etwa die Trinkwasserverordnung, Normen der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches (DVGW) sowie EU-Richtlinien, die auf eine sichere Versorgung zielen.

Herausforderungen sind alternde Infrastruktur, Wasserverlust (NRW), Kontaminationsrisiken und steigende Anforderungen an Energieeffizienz und Resilienz gegenüber Extremwetter. Moderne Wasserleitungsnetze setzen daher auf Leckageerkennung, Fernüberwachung (SCADA), regelmäßige Instandhaltung, Sanierung alter Leitungen und digitale Asset-Management-Systeme.