Wachstumstreiber

Wachstumstreiber bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre Faktoren, die das langfristige bzw. beschleunigte Wachstum einer Volkswirtschaft, einer Branche oder eines Unternehmens antreiben. Sie erklären, warum output steigt, nicht nur vorübergehend, sondern nachhaltig.

Auf Makroebene zählen zu den wichtigsten Wachstumstreibern: Kapitalbildung (Investitionen in Ausrüstung, Infrastruktur, Wohnungsbau), Arbeitskräfte und Humankapital (Bildung, Gesundheitsversorgung, Qualifikation), und Produktivität. Letztere umfasst sowohl technische Fortschritte als auch effizientere Organisation und Ressourcennutzung. Innovationsfähigkeit, technologischer Fortschritt, Forschungs- und Entwicklungsaktivität, sowie Wissenstransfer und Spillovers sind zentrale Endogene Wachstumstreiber. Institutionelle Rahmenbedingungen wie Eigentumsrechte, Rechtsstaatlichkeit, Regulierung, Globalisierung und Handelsfreiheit beeinflussen die Bereitstellung und den Einsatz von Kapital und Wissen. Die demografische Entwicklung und Infrastrukturqualität beeinflussen ebenfalls Wachstumspotenziale.

Auf Unternehmensebene zählen zu den Treibern etwa steigende Nachfrage und Markterweiterung, Preissetzungsmacht, Produkt- und Prozessinnovation, Digitalisierung, Automatisierung, Effizienzgewinne aus Skaleneffekten und Erfahrungskurven, Netzwerkeffekte, Daten und Kundenzugang, Marken- und Vertriebsstärke sowie Partnerschaften.

Die Identifikation von Wachstumstreibern erfolgt durch Wachstumsmessung, Wachstumsbeitragsanalysen oder Wachstumsszenarien. Politische Maßnahmen, die Wachstumsstreiber stärken, umfassen Bildungsausbau, Investitionen in Infrastruktur, Förderung von F&E, Rechts- und Wettbewerbsordnung, offene Märkte und ein innovationsfreundliches Umfeld. Gleichzeitig gilt es, Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit zu beachten.