Vorsorgeverträge

Vorsorgeverträge bezeichnet eine Sammelbezeichnung für vertragliche Vorkehrungen, die eine Person trifft, um zukünftige Angelegenheiten zu regeln, falls sie aufgrund von Krankheit, Unfall oder fortschreitender Demenz nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen selbst zu treffen. Ziel ist es, Unsicherheiten zu vermeiden und eine geeignete Entscheidungs- und Pflegebasis zu schaffen.

Zu den wichtigsten Bausteinen gehören die Vorsorgevollmacht, die Patientenverfügung und die Betreuungsverfügung. Eine Vorsorgevollmacht ermächtigt eine festgelegte Vertrauensperson, Finanz- und Rechtsgeschäfte im Namen des Vollmachtgebers vorzunehmen. Eine Patientenverfügung dokumentiert medizinische Behandlungswünsche, zum Beispiel zu lebensverlängernden Maßnahmen oder Schmerzbehandlung. Eine Betreuungsverfügung benennt eine Person, die im Fall einer gerichtlichen Betreuung zum Betreuer bestellt werden soll. Oft werden diese Dokumente in einem gemeinsamen Vorsorgevertrag zusammengefasst oder aufeinander abgestimmt.

Rechtlich wird in Deutschland zwischen privaten Verfügungen und gerichtlicher Betreuung unterschieden. Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sind private Verfügungen, deren Wirksamkeit von der Geschäftsfähigkeit des Verfassers abhängt. Die Betreuungsverfügung wirkt im Verfahren des Betreuungsgerichts. Notare oder Rechtsanwälte können helfen, Unsicherheiten zu vermeiden, Dokumente formgerecht zu gestalten und gegebenenfalls zu beurkunden.

Praktisch sollten Vorsorgeverträge regelmäßig überprüft und an veränderte Lebensumstände angepasst werden. Klarheit über den Umfang der Vollmacht, zeitliche Beschränkungen und medizinische Entscheidungen ist wichtig. Es empfiehlt sich, Kopien an Hausarzt, Vertrauensperson und ggf. Notar zu verteilen und Originale sicher aufzubewahren. Im Zweifelsfall kann eine rechtliche Beratung helfen, Konflikte zwischen Dokumenten zu vermeiden. See also: Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung.