Vignettieren

Vignettieren, auch Vignettierung genannt, bezeichnet das absichtliche oder unbeabsichtigte Absenken der Helligkeit am Bildrand. In der Fotografie und im Film führt dies zu einem sanften Dunkelrand, der das zentrale Motiv betont. Der Begriff wird im Bild- und Druckbereich verwendet und beschreibt sowohl natürliche als auch künstliche Randabsetzungen.

Ursachen und Formen der Vignettierung sind vielfältig. Optische Vignettierung entsteht durch das Objektiv, insbesondere bei Weitwinkelaufnahmen oder offener Blende, wenn Licht zum Rand hin stärker abschwächt. Mechanische Vignettierung kann durch Filter, Bajonett- oder Gehäusekonstruktionen verursacht werden. Elektronische oder sensorische Vignettierung resultiert aus ungleichmäßiger Belichtung oder Farbwiedergabe am Bildrand. Vignettiert werden kann auch bewusst als stilistisches Mittel.

Vignettierung wird in der Praxis aus verschiedenen Gründen eingesetzt. Künstlerisch dient sie dazu, die Aufmerksamkeit auf das Zentrum zu lenken oder eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. In der Porträtfotografie kann sie das Motiv freistellen, indem der Hintergrund zurücktritt. In der Druckvorstufe oder im Film wird sie genutzt, um einen sanften Rand zu erzeugen oder einen visuellen Rahmen zu simulieren. In der digitalen Nachbearbeitung lassen sich diese Effekte gezielt hinzufügen oder verstärken.

Korrektur- und Nutzungshinweise: Moderne Kameras und Software bieten Werkzeuge zur Messung und Korrektur von Vignettierung, falls sie als Fehler empfunden wird. Wer den Effekt vermeiden möchte, wählt kürzere Brennweiten, stoppt die Blende etwas, verwendet andere Objektive oder korrigiert das Bild nachträglich. Umgekehrt kann gezielt vignettiert werden, um eine gewünschte Bildwirkung zu erzielen.