Verursachungsgerechte

Verursachungsgerechte Verteilung oder Kostenverrechnung bezeichnet ein Prinzip in Kostenrechnung, Finanzierung und Wirtschaftspolitik, nach dem Kosten den Verursachern oder Nutzenempfängern entsprechend zugeschrieben werden. Ziel ist eine faire, verursachungsgerechte Allokation von Kosten, die sich aus dem konkreten Verantwortungs- oder Belastungsgrad ableiten lässt.

Anwendungsfelder umfassen die interne Kostenrechnung von Unternehmen, die Kalkulation von Produkten und Dienstleistungen sowie die Finanzierung öffentlicher oder betrieblicher Infrastruktur. Typische Ansätze sind direkte Zuschreibung einzelner Kosten zu Kostenstellen oder Produkten, die Nutzung von Kostenverursachern bzw. Treibern (zum Beispiel Activity-Based Costing) und die Verrechnung nach dem Ausmaß der Kostenbelastung. In der Umwelt- und Infrastrukturpolitik kann das Prinzip auch in Gebühren- oder Beitragssystemen Anwendung finden, die Umwelt- oder Nutzungsbelastungen bestimmten Verursachern zuordnen.

Verwandt ist das Verursacherprinzip, das Kosten oder Belastungen demjenigen fett zuordnet, der sie verursacht hat. Die verursachungsgerechte Zuordnung unterscheidet sich damit von gleichmäßiger Verteilung oder Verrechnung nach Nutzungsgrad, indem sie Verantwortung und tatsächliche Kostenursachen stärker berücksichtigt.

Vorteile sind eine realistischere Preisgestaltung, bessere Anreizstrukturen zur Kostenminimierung sowie eine verbesserte Wirtschaftlichkeit in der Entscheidungsvorbereitung. Herausforderungen bestehen in der Messbarkeit von Kostenursachen, dem gegebenenfalls höheren Aufwand bei Datenerhebung und Komplexität der Zurechnung.

Beispiele reichen von der direkten Zuschreibung von Materialverlusten zu Produkten bis zu Treibermessungen in Umweltabgaben. Relevante Begriffe: Verursacherprinzip, Kosten- und Leistungsrechnung, Activity-Based Costing.