Belastungsgrad

Belastungsgrad ist ein Begriff aus Technik, Ingenieurwesen und Sportwissenschaft, der das Verhältnis der aktuellen Belastung zur maximal verfügbaren Kapazität eines Systems beschreibt. Er wird typischerweise als prozentualer Anteil angegeben, etwa Belastungsgrad = aktuelle Last / maximale oder zulässige Kapazität × 100. Damit dient er der Beurteilung, ob ein Bauteil, eine Maschine oder ein Netz überlastet ist oder noch Sicherheitsreserven besitzt.

In der Technik findet der Begriff Anwendung bei Bauteilbeanspruchung, Betriebsmitteln, Tragwerken und elektrischen Netzen. Er ermöglicht Vergleichbarkeit, Überwachung und Dimensionierung. Dynamische Lasten, Temperatur- oder Alterungsabhängigkeiten können den effektiven Belastungsgrad verändern, weshalb oft Momentanbelastung mit Nenn- oder Dauerbelastung verglichen wird.

In der Sportwissenschaft und Medizin beschreibt der Belastungsgrad, wie stark der Organismus relativ zur individuellen Leistungsgrenze beansprucht wird. Messgrößen umfassen Herzfrequenz, Laktat, Sauerstoffaufnahme oder subjektives Belastungsempfinden (RPE). Er dient der Trainingssteuerung, Belastungstests und zur Vermeidung von Überlastung.

Einschränkungen: Der Belastungsgrad ist eine Orientierung; reale Beanspruchung hängt von äußeren Bedingungen, Materialalterung und Lastverläufen ab. Eine zu hohe oder zu lange Beanspruchung kann zu Materialversagen oder Ermüdung führen, während unterausgelastete Systeme ineffizient arbeiten.

Siehe auch: Auslastung, Lastfaktor, Kapazitätsauslastung.