Verteilungskarten

Verteilungskarten sind Karten, die die räumliche Verteilung von Merkmalen oder Ereignissen darstellen. Sie visualisieren, in welchen Regionen Werte hoch oder niedrig auftreten, wie stark ein Phänomen räumlich variiert oder wie Häufigkeit und Dichte sich über Fläche verteilen.

Zu den gängigsten Formen gehören Choroplethkarten, bei denen Gebiete nach Klassen farblich codiert werden, Dot-Density- oder Punktkarten, die einzelne Ereignisse als Punkte darstellen, sowie Heatmaps bzw. Kernel-Dichte-Schätzungen, die räumliche Dichte über einem Raster oder Konturverläufe abbilden. Je nach Datentyp kommen weitere Varianten wie Flächen-, Linien- oder Isarithmikarten zum Einsatz.

Vorgehen bei der Erstellung einer Verteilungskarte umfasst in der Regel die Sammlung räumlich korrelierter Daten, die Zuordnung der Messwerte zu räumlichen Einheiten, die Wahl einer geeigneten Klassifikation oder eines Farbschemas sowie die Entscheidung über die Kartentypen. Dabei spielen Skalierung, Grenzziehung und Aggregation eine zentrale Rolle, da sie die Darstellung beeinflussen. Die modifiable areal unit problem (MAUP) sowie Verzerrungen durch ungleiche Bevölkerungs- oder Gebietsdichte müssen berücksichtigt werden.

Anwendungen finden sich in Geoinformatik, Epidemiologie, Demografie, Umweltwissenschaften und Marktforschung, etwa zur Darstellung von Krankheitsverläufen, Bevölkerungsverteilung, Luftqualität oder Konsumverhalten über Regionen hinweg. Grenzen der Karten liegen in der Abhängigkeit von Datengröße, Klassifizierungsentscheidungen und möglicher Fehlinterpretation von Kausalität durch räumliche Muster.

Siehe auch: Choroplethkarte, räumliche Statistik, Geoinformationssysteme, Kernel-Dichte-Schätzung.