Verstärkungsmittel

Verstärkungsmittel ist ein deutscher Begriff, der in verschiedenen Fachgebieten verwendet wird und je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Im Allgemeinen bezeichnet er Substanzen oder Maßnahmen, die die Intensität eines Reizes, einer Reaktion oder eines Prozesses erhöhen oder dessen Auftreten wahrscheinlicher machen.

In den verhaltenswissenschaften bezeichnet Verstärkungsmittel (oft auch Verstärker genannt) Mittel, die das Auftreten einer zielgerichteten Verhaltensweise wahrscheinlicher machen. Dabei unterscheidet man positive Verstärkung, bei der ein angenehmer Reiz als Belohnung folgt, und negative Verstärkung, bei der ein aversiver Reiz entfernt wird. Beispiele sind Lob, Belohnungen oder Tokens. Wichtig ist, dass Verstärkungsmittel nicht mit Strafe verwechselt werden.

Im Bauwesen und in der Technik versteht man unter Verstärkungsmittel Bewehrungs- oder Verstärkungsmittel, die die mechanischen Eigenschaften von Materialien verbessern. Typische Beispiele sind Stahleinlagen, Faserverstärkungen (z. B. Glas- oder Kohlefaser), Polymer- oder Mineralfasern sowie Zusatzstoffe, die Festigkeit, Zähigkeit oder Rissbeständigkeit erhöhen. In der Fachsprache wird häufig der Begriff Bewehrungsmittel verwendet.

Im Immunbereich kann Verstärkungsmittel als Adjuvans verstanden werden, Substanzen, die die Immunantwort auf einen Impfstoff oder ein Antigen verstärken. Formal ist der Begriff Adjuvans üblicher; in älteren oder populären Texten kann Verstärkungsmittel synonym verwendet werden, z. B. Aluminiumsalze.

Im weiteren Sinn ist Verstärkungsmittel ein generischer Begriff für Maßnahmen, die einen Effekt verstärken, etwa in der Signalverarbeitung, Analytik oder Simulation, wenn ein externer Parameter die Stärke eines Signals oder einer Reaktion erhöht.