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Versagenswahrscheinlichkeit

Versagenswahrscheinlichkeit bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, dass ein technisches System, eine Komponente oder ein Bauteil seine vorgesehenen Funktionen unter definierten Einsatzbedingungen und innerhalb eines bestimmten Zeitraums nicht erfüllt. Sie ist ein zentraler Begriff der Zuverlässigkeits- und Lebensdauermodellierung und wird in Wartung, Lebensdauerabschätzung und Risikobewertung verwendet. Im Unterschied zur Risikoabschätzung berücksichtigt die Versagenswahrscheinlichkeit lediglich die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ausfalls; die Auswirkungen sind separat zu bewerten. Die Versagenswahrscheinlichkeit lässt sich über die Zuverlässigkeit R(t) definieren: R(t) ist die Wahrscheinlichkeit, dass das System bis t funktionsfähig bleibt; P_f(t) = 1 - R(t) ist die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls bis t.

Mathematisch wird T als Zufallsvariable der Zeit bis zum Ausfall betrachtet. Die Überlebensfunktion S(t) = P(T>t) und

Schätzung erfolgt aus historischen Ausfalldaten, Felddaten oder beschleunigten Lebensdauertests und basiert auf Methoden wie Maximum-Likelihood-Schätzung, Bayesian

die
Ausfallverteilungsfunktion
F(t)
=
P(T≤t)
=
1
-
S(t)
erfüllen
P_f(t)
=
F(t).
Der
Hazard-Rate
λ(t)
=
f(t)/S(t)
beschreibt
die
momentane
Ausfallgefahr.
Für
Modelle
gilt:
S(t)
=
exp(-∫0^t
λ(u)
du).
Beliebte
Verteilungen
sind
das
exponentielle
Modell
(konstanter
λ),
das
Weibull-Modell
F(t)
=
1
-
exp(-(t/α)^β)
und
das
Lognormal-Modell.
Die
Versagenswahrscheinlichkeit
hängt
von
Zeit,
Belastung
und
Umweltbedingungen
ab.
Inference
oder
Monte-Carlo-Simulation.
Anwendungen
finden
sich
in
der
Produktentwicklung,
Wartungsplanung
und
Sicherheitsanalyse,
oft
in
Verbindung
mit
FMEA-Ansätzen.
Beispiel:
Bei
konstanter
Hazard-Rate
λ
=
0,01
h⁻¹
beträgt
P_f(100
h)
=
1
-
exp(-1)
≈
0,632.
Hinweis:
Versagenswahrscheinlichkeit
ist
horizon-spezifisch
und
sollte
im
Kontext
anderer
Risiken
interpretiert
werden.