Vermessungsgesetze

Vermessungsgesetze bezeichnet eine Gruppe von Rechtsnormen, die das amtliche Vermessen, die Erhebung und Nutzung von Geoinformationen sowie die Führung von Liegenschaftskataster regeln. Sie bilden das rechtliche Fundament für Grenzbestimmungen, Flächennachverfolgung und bauliche Planungen.

Zentrale Inhalte sind: die Zuständigkeit der Vermessungsbehörden, Anforderungen an die Vermessungspraxis, die Qualifikation und Zulassung von Vermessungsingenieurinnen und -ingenieuren, die Festlegung von Messverfahren, Maßstäben und Referenzsystemen sowie die Herstellung und Pflege von Geodatenbeständen wie Kataster, Topographie und Grundbuchverknüpfungen.

Die Gesetze regeln auch den Zugang zu Geodaten, Nutzungsrechte, Gebühren und Datenschutzaspekte, sowie Verfahren zur Feststellung von Grenzen bei Streitfällen oder administrativen Verfahren. Sie fördern die Interoperabilität von Geoinformationen im öffentlichen Sektor, oft im Zusammenhang mit europäischen Initiativen und Standards zur Geodatenverarbeitung.

Auf regionaler Ebene unterscheiden sich Vermessungsgesetze: Deutschland, Österreich und die Schweiz haben jeweils eigene Regelwerke auf Bundes- bzw. Kantons- bzw. Länderebene, die auf die nationale Rechtsordnung abgestimmt sind. Insgesamt dienen Vermessungsgesetze der Verlässlichkeit von Grundstücksgrenzen, der Transparenz von Geodaten und der Sicherstellung qualifizierter amtlicher Vermessungen im Verwaltungs- und Planungsprozess.