Verderbtheit

Verderbtheit bezeichnet im Deutschen den Zustand oder Prozess der Verdirbung, Verkommenheit oder sittlichen Verwüstung. Der Begriff wird in zwei Hauptbedeutungen verwendet: moralisch-ethisch, etwa als Beschreibung einer systematischen Abkehr von Tugenden, und physisch-technisch, etwa als Zeichen des Verfalls von Materialien oder Lebensmitteln. Etymologisch stammt Verderbtheit vom Verb verderben; die Ableitung erfolgt über den Stamm verderb- und die Bildung des abstrakten Substantivs mit der Endung -heit.

In der Ethik und Moralphilosophie wird Verderbtheit häufig verwendet, um eine weitgehende Entartung von Charakter, Handlungen oder Institutionen zu beschreiben. In religiösen Kontexten, besonders in der christlichen Tradition, steht Verderbtheit oft im Zusammenhang mit Sünde, Verdorbenheit der Moralordnung oder dem Verfall gesellschaftlicher Werte. In der Literatur dient der Begriff zur Kennzeichnung abscheulicher Figuren oder misslicher gesellschaftlicher Zustände und wird oft als rhetorisches Mittel eingesetzt, um Kritik zu üben.

Im naturwissenschaftlichen oder alltäglichen Sprachgebrauch ist der Begriff seltener, da dort meist konkretere Begriffe wie Verderb, Verfall, Korruption, Verdorbenheit oder Abnutzung verwendet werden. Trotzdem kann Verderbtheit auch als Oberbegriff für Sinn- oder Werteverlust in einer Gruppe dienen.

Synonyme: Verdorbenheit, Verkommenheit, Korruption, Verderbnis. Antonyme: Tugendhaftigkeit, Rechtschaffenheit, Integrität.

Siehe auch: Verderbnis, Verfall, Korruption, Perversion.