Verbraucherpreisbildung

Verbraucherpreis bezeichnet den Preisstand für Güter und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten im täglichen Konsum nachgefragt werden. Am verbreitetsten ist der Verbraucherpreisindex (VPI), auch Konsumpreisindex genannt, der die Änderung der Preise gegenüber einem Basisjahr misst.

In Deutschland erstellt das Statistische Bundesamt (Destatis) den VPI monatlich. Der Index deckt eine breite Palette von Warengruppen ab, darunter Ernährung und alkoholfreie Getränke, Wohnung und Energie, Kleidung, Verkehr, Kommunikation, Freizeit und Kultur, Bildung, Gastronomie sowie sonstige Waren und Dienstleistungen. Die Preisbeobachtung erfolgt anhand eines repräsentativen Waren- und Dienstleistungskorbs, und die Gewichtung orientiert sich an den Ausgaben der privaten Haushalte. Für die Berechnung wird eine Laspeyres-Formel verwendet, das bedeutet, aktuelle Preise werden mit den Preisen des Basisjahres für denselben Basket verglichen.

Der VPI dient als primärer Indikator für Inflation, wird von Politik, Zentralbanken, Tarifverhandlungen und vertraglichen Anpassungen herangezogen und beeinflusst so auch Lebenshaltungskosten und wirtschaftliche Entscheidungen. In der Europäischen Union liefert der Harmonised Index of Consumer Prices (HICP) vergleichbare Daten zwischen den Mitgliedstaaten; national unterschiedliche Methoden können zu kleineren Abweichungen führen.

Zu den Nachteilen gehören Substitutionseffekte, bei denen Verbraucher auf günstigere Alternativen ausweichen, Qualitätsänderungen, die neue oder verbesserte Produkte berücksichtigen, sowie länderspezifische Unterschiede in der Erhebung. Um bestimmten Entwicklungen gerecht zu werden, berichten Statistiken zudem auch Kernverrendungen, die schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausschließen.