VerbPersonenmarkierung

VerbPersonenmarkierung bezeichnet die morphologische Markierung am Verb, die Informationen über die Person des Subjekts vermittelt. Typischerweise unterscheidet sie die 1., 2. und 3. Person und gibt oft auch den Numerus (Singular/Plural) an. In vielen Sprachen ist diese Markierung ein integraler Bestandteil der Verbkonjugation und erscheint als Endung, Präfix, Infix oder als Veränderung des Verbstamms. Manchmal tritt sie auch als Clitiskonjugation auf, bei der Personmarker an das Verb gebunden sind; Höflichkeitsformen oder inklusive/exklusive-Kategorien können zusätzlich die Form beeinflussen. Die VerbPersonenmarkierung ermöglicht es, das Subjektpronomen zu entbehrlich oder zu betonen; in pro‑drop-Sprachen wird das Pronomen oft nicht ausgesprochen, da das Verb die Person trägt.

Typologisch unterscheidet man Sprachen mit Subjektskongruenz am Verb (Person + Numerus) und solche, in denen Kongruenz partiell oder gar nicht vorhanden ist. In vielen Sprachen, etwa Deutsch oder Spanisch, zeigen Verben eindeutige Personendungen. Andere Sprachen, sogenannte pro‑drop-Sprachen, können das Subjektpronomen weglassen, weil das Verb Person und Numerus markiert. Es gibt auch Sprachen ohne Personmarkierung am Verb, z. B. Mandarin, wo Person oft durch Pronomen oder Kontext klargestellt wird. In analytischen Sprachen tragen Hilfsverben oder Satzpartikeln zusätzliche Tempus- und Modusinformation, während die Personmarkierung primär am Verb steht. Manche Sprachen unterscheiden inklusive vs. exklusive 1. Person im Verb.

Beispiele: Im Deutschen: ich gehe, du gehst, er geht. Im Spanischen: hablo, hablas, habla; im Russischen: говорю, говоришь, говорит. Im Mandarin hat das Verb keine Personmarkierung; stattdessen wird Person durch Pronomen ausgedrückt, falls benötigt, und Aspekt wird durch Partikeln wie 了 oder 过 angezeigt.

Die VerbPersonenmarkierung spielt eine zentrale Rolle für Syntax und Informationsstruktur. Sie beeinflusst, wie Sprecher Subjekte identifizieren, ob Nullsubjekte möglich sind und wie Sprache Person, Zeit und Modus morphologisch oder analytisch verknüpft.Historisch zeigen sich Muster der Abnahme oder Zunahme von Flexion zugunsten analytischer Formen oder umgekehrt, je nach Sprachfamilie und Sprachkontakt.