Ventilprüfungen

Ventilprüfungen bedeuten die systematische Prüfung von Armaturen, um Funktionsfähigkeit, Dichtheit und Betriebssicherheit sicherzustellen. Sie finden sowohl in der Herstellungs- und Inbetriebnahmephase als auch im Rahmen regelmäßiger Wartung statt und betreffen verschiedene Ventilarten wie Kugel-, Klappe-, Gate-, Absperr- oder Rückschlagventile.

Zentrale Prüfziele sind Funktionsprüfung (Bewegung, Stellbereich, Öffnungs- und Schließzeiten), Dichtheitsprüfung gegen Leckage (Sitzdichtheit) sowie Druckprüfungen zur Feststellung der Tragfähigkeit und Dichtheit des Gehäuses.

Typische Prüfverfahren umfassen hydrostatische Drucktests, bei denen das Ventil mit einem Prüfmedium (häufig Wasser) über dem Nenndruck beaufschlagt wird; pneumatische oder gasförmige Drucktests; sowie spezielle Lecktests nach genormten Verfahren, etwa zur Bestimmung der maximalen Leckrate. Die Funktionsprüfung testet Ansteuerung, Stellweg und Rückstellverhalten unter Betriebsbedingungen. Dichtheitsprüfungen können sowohl per Druckabfallmessung als auch mithilfe von Tracer-Gasen oder Leckmessgeräten erfolgen.

Die Durchführung erfolgt gemäß anerkannten Normen und Vorgaben, die branchen- und länderspezifisch variieren. Gängige Referenzen sind etwa EN 12266 (Valves – Prüf- und Lecktests), API 598 oder ISO 5208. Hersteller- und Betreiberanweisungen legen zusätzlich projekt- oder anlagenspezifische Prüfparameter fest.

Der Prüfablauf umfasst Vorbereitung, Verbindung der Prüfsysteme, Druckaufbau, Überwachung, Freigabe oder ggf. Nacharbeiten, Dokumentation der Prüfergebnisse und Archivierung der Protokolle. Sicherheitsaspekte, Absperrungen, Entlüftung und geeignete Prüfmedien sind vor und während der Prüfung zu berücksichtigen.