Vektorimpfstoffe

Vektorimpfstoffe sind Impfstoffe, die einen Vektor verwenden, um genetische Informationen für ein Antigen in die Zellen eines Organismus zu übertragen. Der Vektor ist meist ein harmloser Virus oder ein anderes Trägermolekül. In den Zellen wird das Antigen produziert, wodurch das Immunsystem eine Reaktion auslösen soll. Dabei zielt der Ansatz darauf ab, sowohl humorale als auch zelluläre Immunität zu erzeugen.

Bei viralen Vektorimpfstoffen handelt es sich meist um nicht replizierende Vektoren, die das Erbgut für ein Antigen in menschliche Zellen liefern. Häufig verwendete Vektoren stammen aus Adenoviren, Vesikulärstomatitisvirus oder anderen Viren; es gibt auch rekombinante virale Systeme. Neben viralen Vektoren existieren nicht-virale Trägervarianten, wie plasmidiale oder lipidbasierte Systeme, die genetische Informationen liefern, ohne einen Virus zu verwenden, dabei unterscheiden sich Mechanismen und Sicherheitsprofile.

Zu den bekannten Beispielen gehören SARS-CoV-2-Impfstoffe, die auf adenoviralen Vektoren basieren, wie ChAdOx1 nCoV-19 (AstraZeneca) und Ad26.COV2.S (Johnson & Johnson). Der Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV verwendet einen Vektor des Vesikulärstomatitisvirus. Das Prinzip wird auch in anderen Forschungsrichtungen geprüft, etwa für Malaria, Tuberkulose oder HIV.

Vorteile von Vektorimpfstoffen umfassen oft die Fähigkeit, robuste Immunantworten zu erzeugen, inklusive T-Zell-Immunität, sowie die Möglichkeit, eine oder mehrere Dosen zu ersetzen. Sie können bei stabilen Formulierungen auch logistische Vorteile bieten. Herausforderungen sind unter anderem vorkommende Vektor-Immunität, die Wirksamkeit bei erneutem Einsatz beeinflussen kann, sowie Sicherheits- und Produktionsaspekte sowie Lieferketten.

Der Einsatz von Vektorimpfstoffen ist international durch Zulassungen und Leitlinien geregelt und umfasst bereits zugelassene Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten wie Ebola sowie mehrere COVID-19-Impfstoffe. Die Forschung an neuen Vektoren und Anwendungen legt den Fokus auf Breitenwirksamkeit, Sicherheit und Herstellungskosten.