UranThoriumDatierung

UranThoriumDatierung, auch bekannt als Uran-Thorium-Datierung oder U-Th-Datierung, ist eine radiometrische Altersbestimmungsmethode, die das Zerfallsverhältnis von Uran-238 zu Thorium-230 ausnutzt. Sie wird vor allem zur Datierung karbonathalter Materialien verwendet, darunter Kalksandstein, Speleotheme (Stalagmiten und Stalaktiten), Korallen und Calcitogne Substrata. Typische Altersspannen reichen von einigen tausend bis zu mehreren Hunderttausend Jahren, wobei die Methode besonders geeignet ist für Zeiträume bis etwa 0,5 bis 1 Million Jahre.

Prinzipiell beruht die Methode auf dem Zerfallskettenprozess 238U → 234U → 230Th. Im Laufe der Zeit wandert radiogen erzeugtes 230Th in das zu datierende Material hinein, wodurch das Verhältnis 230Th zu 238U zunimmt. Um Initialanteile von 230Th zu korrigieren, wird häufig das Verhältnis zu einem stabilen Detrital-Thorium-Isotop (typisch 232Th) herangezogen. Unter der Annahme eines geschlossenen Systems, in dem weder Uran noch Thorium aus dem Probenmaterial aus- noch hineinströmen, lässt sich das Alter aus dem gemessenen Isotopenverhältnis ableiten.

Durchführung und Messung erfolgen nach chemischer Trennung von U und Th aus der Probe, gefolgt von isotopischen Messungen mithilfe von Massenspektrometrie (z. B. MC-ICP-MS oder TIMS) oder Alphaströmen. Die Technik erfordert sorgfältige Korrekturen für detritische Kontamination und diagenetische Veränderungen, da Veränderungen am System das Verhältnis verzerren können.

Anwendungen umfassen die Datierung von Speleothemen, Korallenriffen sowie palaeoklimatischen Rekonstruktionen, wobei die Methode oft mit anderen U-Th- oder U-Pb-Methoden kombiniert wird, um robustere Altersconstraints zu erhalten.