Unterbausysteme

Unterbausysteme bezeichnet eine Gruppe von Bauteil- oder Konstruktionssystemen, die sich unterhalb des tragenden Oberbaus befinden und dazu dienen, Lasten sicher auf den Untergrund zu übertragen. Sie bilden den unteren Teil eines Bauwerks oder einer Infrastruktur und schließen Fundamente, Keller, Untergeschosse sowie gegebenenfalls tiefer liegende Stützkonstruktionen ein.

Zweck ist die konstante Lastaufnahme, die Verformungs- und Setzungsminimierung, der Schutz vor Feuchte und Frost sowie die Aufnahme von Anschlüssen für Versorgungseinrichtungen. Unterbausysteme beeinflussen Stabilität, Tragfähigkeit, Nutzbarkeit des Oberbaus und die langfristige Bauwerkserhaltung.

Typen und Bauformen: Flachgründungen wie Streifenfundament, Einzel- und Punktfundamente sowie Bodenplatten; Tiefgründungen wie Pfahlgründungen mit Pfählen und Pfahlköpfen; Untergeschosse wie Keller oder Tiefgaragen; sowie spezielleren Anwendungen wie Fundamentplatten oder Fundamente für Brücken.

Planung und Ausführung berücksichtigen boden- und baugrundtechnische Eigenschaften, Tragfähigkeit, Setzungsverhalten, Frost- und Feuchtigkeitsschutz, Entwässerung sowie Dicht- und Abdichtungssysteme. In der Praxis kommen Bewehrung, Schalung, Verpress- oder Pfahlsysteme, Backfill, Abdichtung und Drainage zum Einsatz; nachträgliche Unterkellerung ist möglich.

Materialien umfassen Beton, Stahl, Mauerwerk, Holz oder Mischbauteile; die Auswahl richtet sich nach Beanspruchung, Umweltbedingungen und Wirtschaftlichkeit. Schutzmaßnahmen gegen Korrosion, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen sind wesentliche Bestandteile der Lebensdauer.

Bedeutung: Unterbausysteme sind integraler Bestandteil der Bauwerkskonstruktion und müssen eng mit dem Oberbau, der Geotechnik und dem Bauwerksmanagement abgestimmt werden.