Unstrukturiertheit

Unstrukturiertheit bezeichnet den Zustand oder die Eigenschaft, dass etwas keiner klar definierten Struktur folgt. Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten verwendet, darunter Informationswissenschaft, Datenverarbeitung, Architektur und Sozialwissenschaften. Etymologisch setzt sich das Wort aus un- (Negation) und Struktur sowie der Endung -heit zusammen.

Allgemein bedeutet Unstrukturiertheit das Fehlen einer formal festgelegten Ordnung, Kategorisierung oder Gliederung. Sie kann bewusst als kreative Praxis entstehen oder emergent in komplexen Systemen auftreten. Oft geht Unstrukturiertheit mit größerer Flexibilität, aber auch mit Erschwernissen bei Orientierung, Suche und Verarbeitung einher.

In der Informations- und Datenverarbeitung bezieht sich Unstrukturiertheit vor allem auf Informationen, die keinem festen Schema folgen, wie Texte, E-Mails, Ton- und Videodaten oder Beiträge in sozialen Medien. Strukturiertheit hingegen folgt definiertem Schema (Datenbanken, Tabellen). Unstrukturiertes Material ist in der Praxis häufig schwieriger zu speichern, durchsuchen, verknüpfen und analysieren.

Zur Verarbeitung unstrukturierter Daten kommen Techniken wie Textanalyse, Natural Language Processing, Spracherkennung, Bild- und Videobearbeitung sowie semantische Analysen zum Einsatz. Meta-Daten, Taxonomien und Ontologien helfen, Struktur zu erzeugen oder zu vermitteln und ermöglichen bessere Auffindbarkeit.

Anwendungen reichen von Suchmaschinen, Content-Management und Wissensmanagement bis zu Data Lakes und maschinellem Lernen. Die Auseinandersetzung mit Unstrukturiertheit betont die Unterschiede zu strukturierten Daten und die Notwendigkeit spezialisierter Verfahren zur Extraktion von Informationen.

Siehe auch: Struktur, Datenqualität, Data Lake.