Ultraschallnachweis

Der Ultraschallnachweis (UT) ist ein zerstörungsfreies Prüfverfahren, das hochfrequente Schallwellen in ein Werkstück sendet. Reflektionen von Flächenfehlern oder Bauteilgrenzen ermöglichen Aussagen über Lage, Größe und Tiefe der Defekte sowie über Wanddicken.

Typische UT-Verfahren nutzen Transduceren in Kontakt oder Immersion, mit A-, B- oder C-Scans. Moderne Varianten umfassen Phased-Array UT und Time-of-Flight-D diffraction (TOFD). Zur Austarierung werden Referenzblöcke eingesetzt; Kalibrierung erfolgt mit bekannten Dicken oder Flächenfehlern.

Anwendungsgebiete sind Schweißnahtprüfung, Wanddickenmessung, Bauteile in Luft- und Raumfahrt, Automobilbau, Öl- und Gasindustrie, Schiffbau sowie Druckbehälter und Rohrleitungen. UT dient der Detektion von Rissen, Poren, Einschlüsse und anderen Unregelmäßigkeiten.

Zu den Vorteilen gehören hohe Empfindlichkeit, gute Tiefenauflösung und geringe Bauteilbeschädigung. Einschränkungen ergeben sich durch Oberflächenzustand, Materialeigenschaften (Kornstruktur, Grobkörnigkeit), komplexe Geometrien und die Notwendigkeit qualifizierter Prüfer.

Internationale Normen wie ISO 9712 (Qualifikation des NDT-Personals) und ISO 17640 (Ultraschallprüfung von Schweißnähten) regeln Qualifikation, Prüfvorgänge und Akzeptanzkriterien. Anwendungen erfolgen oft gemäß Codes oder Kundenspezifikationen.