TurnkeyLösung

TurnkeyLösung, auch als Turnkey-Lösung bekannt, bezeichnet ein Beschaffungs- und Projektdurchführungsmodell, bei dem ein Anbieter eine komplette, einsatzbereite Lösung liefert. Der Lieferant übernimmt Design, Entwicklung, Installation, Integration, Abnahme, Schulung und oft auch Wartung bis zur Übergabe an den Kunden. Am Ende steht eine betriebsbereite Anlage oder Anwendung, die der Kunde ohne nennenswerte Vorarbeiten nutzen kann. Der Begriff stammt aus dem Englischen turn key, wörtlich „Schlüssel umdrehen“, und signalisiert sofortigen Betrieb nach Übergabe.

Typische Anwendungsbereiche finden sich in IT- und Softwareprojekten, Systemintegration, Bau- und Infrastrukturprojekten, Fertigungs- oder Betriebsanlagen sowie BPM-Outsourcing. TurnkeyLösungen bündeln in der Regel alle notwendigen Bestandteile in einem einzigen Vertrag und einem zentralen Ansprechpartner, sodass der Kunde wenig Koordinationsaufwand hat.

Wesentliche Merkmale sind ein klardefinierter Umf­­ang, oft Festpreis und ein festgelegter Zeitplan, Abnahmekriterien, eine Übergabe- und Produktionsdokumentation, Schulung des Personals sowie gegebenenfalls Wartungs- oder Serviceverträge. Der Lieferant trägt das Risiko für die Umsetzung bis zur Abnahme und übernimmt die Verantwortung für Qualität und Funktionalität während der Gewährleistungsphase.

Zu den Vorteilen zählen Plan- und Budgetklarheit, geringerer Koordinationsaufwand, schnellerer Betriebsstart und eine klare Verantwortlichkeit. Nachteile können eine geringere Flexibilität, potenziell höhere Anfangskosten, Bindung an den Anbieter sowie Abhängigkeit von dessen künftigem Support oder Updates sein. Bei Beschaffungsvorhaben sollten Anforderungen umfassend erfasst, Abnahmekriterien genau definiert und klare Service-Level- oder Wartungsverträge vereinbart werden.

Beispiele sind turnkey data center, turnkey ERP-Implementierung oder turnkey Fertigungsstraße. See also: Systemintegration, Outsourcing, Beschaffung.