Trassenrechts

Trassenrecht ist ein rechtliches Entgelt oder eine Rechtsfigur, die die Nutzung einer definierten Trasse oder eines Korridors zur Errichtung, zum Betrieb und zur Instandhaltung von Infrastrukturwerken wie Leitungen, Kabelnetzen, Eisenbahn, Straßen oder Versorgungsanlagen ermöglicht. Es handelt sich um eine Form der Dienstbarkeit oder des Weg-, beziehungsweise Leitungsrechts, das an einem Grundstück gebunden ist und dem Inhaber das Verlegen und Betreiben von Anlagen entlang der Trasse sowie den Zugang zum Korridor für Wartung und Instandsetzung gestattet. Die Rechte umfassen typischerweise Oberfläche, Untergrund und den notwendigen Arbeitsraum und können auch Zufahrtsrechte umfassen.

Rechtsgrundlagen und Entstehung: Trassenrechte können durch Vertrag zwischen Grundstückseigentümer und Betreiber der Infrastruktur, durch gesetzliche Regelungen oder durch Enteignung im öffentlichen Interesse entstehen. Sie werden in der Regel im Grundbuch eingetragen und binden daher künftige Eigentümer des Grundstücks. Entschädigungen an den Grundstückseigentümer sind üblich und richten sich nach dem Wert der Nutzungsrechte sowie nach Beeinträchtigungen. Der genaue Umfang bestimmt sich nach dem jeweiligen Vertrag und dem anwendbaren Recht; die Trasse kann zeitlich befristet oder auf Dauer bestehen, und der Betreiber erhält spezifische Nutzungsrechte, die über das bloße Durchführen von Bauarbeiten hinausgehen.

Anwendungsbereiche und Abgrenzungen: Typische Einsatzfelder sind Elektrizitäts- und Gasnetze, Öl- und Wasserleitungen, Telekommunikationskabel sowie Eisenbahn- oder Straßentrassen. Im Planungs- und Genehmigungsprozess beeinflussen Trassenrechte das Verfahren, insbesondere wenn Dritten Netzzugang oder Nutzung der Trasse zusteht. Trassenrechte unterscheiden sich von allgemeinen Wegerechten dadurch, dass sie einen umfassenderen Korridor betreffen und häufig an den Betrieb eines Netzes gebunden sind statt lediglich an das Recht auf Passage.