Tragwerkspläne

Tragwerkspläne bezeichnet eine Sammlung statischer und konstruktiver Unterlagen, die von einem Tragwerksplaner oder Statiker erstellt werden, um die tragenden Bauteile eines Gebäudes oder einer Baukonstruktion darzustellen und deren Tragfähigkeit sicherzustellen. Sie dienen der Planung, der Genehmigung, der Ausführung und der späteren Prüfung des Bauwerks und legen Traglasten, Materialien, Abmessungen, Bewehrungen und Verbindungen fest. Die Tragwerkspläne zeigen den Tragwerksaufbau, das Tragverhalten und die Verbindungsdetails sowie gegebenenfalls die Gründung.

Typische Inhalte sind statische Berechnungen, Lage- und Schnittepläne des Tragwerks, Bewehrungspläne für Betonbauteile, Stahlbauteile und Holzbauten, Fundamente, Anschlüsse, Lastpfade, Nachweise zur Gebrauchstauglichkeit und Rissbildung. Ergänzend können Konstruktions- und Montagepläne, Schalpläne, Verankerungen und Tabellen zu Materialqualität enthalten sein.

Sie werden in der Regel nach europäischen Normen, insbesondere den Eurocodes, sowie nationalen Ergänzungen erstellt (z. B. DIN EN 1990, DIN EN 1991, DIN EN 1992–1-1 bzw. entsprechende nationale Umsetzungen). Die Tragwerksplanung ist oft Teil des Bauantragsprozesses und wird mit Architekturdokumenten, Haustechnik und Bauausführung koordiniert. Die Pläne werden von einem lizenzierten Tragwerksplaner (Statiker) erstellt und müssen Nachweise sowie Sicherheit gegen statische und zeitliche Einflüsse gewährleisten.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz unterscheiden sich Rollenbezeichnungen gering, doch bleibt das Grundprinzip: Tragwerkspläne dokumentieren, wie das Bauwerk Lasten sicher über Tragwerke transportiert und bilden die fachliche Grundlage für Prüfung, Bauausführung und spätere Instandsetzung.