Bewehrungen

Bewehrungen bezeichnet im Bauwesen die in Betonbauteilen eingebetteten Verstärkungen aus Stahl oder anderen Materialien, die Zugspannungen aufnehmen und so die Tragfähigkeit sowie die Risskontrolle des Bauteils verbessern. Typischerweise besteht Bewehrung aus Bewehrungsstahl in Rundstäben oder Drahtgittern, die während des Betonierens an Ort und Stelle fixiert werden.

Zu den gängigen Materialien zählen Stahlbewehrungsstahl der Güteklassen B500A/B500D gemäß EN 1992-1-1 (Eurocode 2) oder DIN EN 10080. Formen umfassen Rundstäbe, Drahtgeflechte und Bewehrungsbänder. Neben Stahl gibt es korrosionsbeständige Varianten wie Edelstahlbewehrung, glasfaserverstärkter Kunststoff (GFRP), kohlefaserverstärkter Kunststoff (CFRP) und Basaltfaserverbundstoffe (BFRP).

Bewehrung gliedert sich grob in Hauptbewehrung (Längsbewehrung), Rand- bzw. Überspannungsbewehrung und Querverstärkungen. Sie wird so dimensioniert, dass sie Zugspannungen im Beton sicher aufnehmen kann. Wichtige Ausführungsaspekte sind Abstände, Mindestüberdeckung und Lage der Bewehrung. Verbindungen erfolgen typischerweise durch Drahtbindung oder mechanische Kupplungen; Schweißverbindungen sind je nach Material und Anwendungsfall eingeschränkt und meist zu vermeiden. Die Bewehrung wird im Beton eingebettet, sodass sie vor Korrosion geschützt ist.

Die Bemessung erfolgt nach Eurocode 2 und nationalen Vorschriften, die Tragfähigkeit, Rissbildung, Duktilität und Ankerlängen regeln.

Bewehrungen finden sich in Brücken, Hochhäusern, Tunneln, Stützmauern und anderen Betonbauwerken.