Totschlags

Der Totschlag, im Plural auch Totschläge, bezeichnet im deutschen Strafrecht den Straftatbestand der vorsätzlichen Tötung eines Menschen, die nicht die Merkmale des Mordes erfüllt. Er ist in § 212 des Strafgesetzbuches geregelt und steht dem Mord (§ 211 StGB) gegenüber. Während Mord durch bestimmte Mordmerkmale wie Grausamkeit, Heimtücke oder andere schwere Beweggründe qualifiziert ist, fehlt beim Totschlag dieses besondere Tatmerkmal.

Voraussetzung ist eine vorsätzliche Tötung: Der Täter muss die Tötung seines Opfers zumindest in Kauf genommen und mit dem Tod rechnen oder ihn wollen. Die Tötungsabsicht kann auch spontan entstehen; eine vorhergehende Planung ist nicht erforderlich. Der Unterschied zum Mord liegt in dem Fehlen der Mordmerkmale, die die Schwere der Tat begründen würden.

Der Strafrahmen des Totschlags liegt in der Regel zwischen fünf und fünfzehn Jahren Freiheitsstrafe. Das Gericht bestimmt die konkrete Strafe im Einzelfall unter Würdigung der Umstände, aber die Strafhöhe bleibt im gesetzlich vorgesehenen Rahmen. Im Vergleich zum Mord ist der Tatbestand des Totschlags damit in der Regel weniger schwer gewichtet, doch er bleibt eine schwere Straftat.

In der Praxis erfolgt die Abgrenzung zwischen Totschlag und Mord durch die Prüfung, ob die Tatmerkmale des Mordes erfüllt sind oder nicht. Die Beurteilung erfolgt durch das zuständige Gericht anhand aller relevanten Umstände der Tat, einschließlich Motiv, Vorgehen und den konkreten Umständen des Todes.