Terminabwägungen

Terminabwägungen beschreibt den Prozess der Abwägung verschiedener Terminologien in einem bestimmten Kontext, um eine angemessene, präzise und verantwortungsbewusste Wortwahl zu treffen. Der Begriff kommt in Linguistik, Übersetzungswissenschaft, Terminologiearbeit, Public-Policy-Dokumenten sowie im Journalismus vor. Ziel ist es, Begriffe so zu wählen, dass sie klar verstanden werden, historische Lasten oder Stigmatisierungen vermeiden und der Zielgruppe gerecht werden.

Der Prozess umfasst das Identifizieren von Alternativen, das Abwägen ihrer Bedeutung, Konnotationen und Reichweite sowie die Berücksichtigung rechtlicher oder ethischer Implikationen. Kriterien können Präzision, Abdeckungsumfang, Mehrdeutigkeit, kulturelle Sensitivität, Inklusivität, Lesbarkeit und Konsistenz im gesamten Text oder Dokument sein. Oft werden Stakeholder, Fachexperten oder betroffene Gruppen konsultiert, Probelayouts erstellt und gegebenenfalls eine Dokumentation der Entscheidungsbegründung geführt.

In der Praxis zeigt sich die Terminabwägung etwa in der Auswahl von Begriffen in medizinischen, wissenschaftlichen oder behördlichen Texten, bei der Abgrenzung zwischen objektiver Beschreibung und wertender Sprache; bei Übersetzungen zwischen Sprachen mit unterschiedlichen Konnotationsfeldern; oder beim Aufbau eines konsistenten Terminologieprogramms in Organisationen.

Verwandte Konzepte sind Terminologiearbeit, Sprachplanung, Corporate Language und inklusive Sprache. Die Methode betont Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen, damit Texte konsistent, verständlich und verantwortungsvoll bleiben.