Tatobjekt

Tatobjekt, auch als Objekt der Straftat bezeichnet, bezeichnet im Strafrecht das direkt angegriffene oder durch eine Straftat gefährdete Rechtsgut. Es beschreibt den Gegenstand, auf den sich die verbotene Handlung richtet, und bildet einen zentralen Bestandteil des Tatbestands einer Strafnorm.

Das Tatobjekt steht in enger Beziehung zum Schutzgut (Schutzgut der Norm). Das Schutzgut ist der rechtlich geschützte Wert, während das Tatobjekt der konkrete Gegenstand der Beeinträchtigung sein kann. In vielen Fällen fallen Schutzgut und Tatobjekt zusammen, in anderen Konstellationen kann das Tatobjekt auch mehrere Schutzgüter betreffen oder abstrakt sein.

Tatobjekte können unterschiedlich beschaffen sein. Sie können konkret sein, etwa eine bestimmte Sache oder eine Person, oder abstrakt, etwa ein Rechtsgut wie die Ehre, die Privatsphäre oder die Rechtsordnung. Damit bestimmt das Tatobjekt, welcher Straftatbestand erfüllt ist und welche Rechtsfolgen eintreten.

Beispiele aus der Praxis verdeutlichen die Bandbreite: Bei einer Körperverletzung ist das Tatobjekt die körperliche Unversehrtheit der betroffenen Person; Bei Diebstahl ist es das Eigentum an einer Sache; Bei Beleidigung kann das Tatobjekt die persönliche Ehre der betroffenen Person sein. In Schutzbereich und Ausgestaltung der Tatbestände spielt das Tatobjekt eine wesentliche Rolle für die Subsumtion und die Rechtsanwendung.