TCPIPFamilie

Die TCPIPFamilie bezeichnet das weltweite Netzwerkprotokollset, das die Kommunikation in modernen Netzwerken ermöglicht. Sie bildet die Grundlage des Internets und umfasst Protokolle der Netzwerk-, Transport- und Anwendungsschichten.

Die Architektur wird häufig als Vier-Schichten-Modell beschrieben: Link-Schicht, Internet-Schicht (IP), Transport-Schicht (TCP und UDP) und Anwendungs-Schicht (Protokolle wie HTTP, DNS, SMTP). IP existiert in zwei Versionen, IPv4 und IPv6, die Adressierung und Routing im Netzwerk ermöglichen.

Wichtige Protokolle der TCPIPFamilie umfassen IP, das Endgeräte adressiert, sowie TCP, das verbindungsorientierte, zuverlässige Übertragung mit Fluss- und Staukontrolle bereitstellt, und UDP, das eine verbindungslose Übertragung mit geringem Overhead ermöglicht. ICMP dient Fehler- und Diagnostikzwecken, ARP mappt IP-Adressen auf MAC-Adressen im lokalen Netz, DHCP weist IP-Adressen automatisch zu. DNS übersetzt Namen in Adressen. Auf der Anwendungs-Schicht arbeiten Protokolle wie HTTP(S), FTP, SMTP auf Basis dieser Basisprotokolle.

Geschichte und Standardisierung: Die TCPIPFamilie entstand in den 1970er-Jahren im ARPANET unter Beteiligung von Forschern wie Vint Cerf und Robert Kahn. RFC-Dokumente standardisierten die Protokolle, und 1983 wurde TCP/IP im ARPANET Standard, was zu einer weltweiten Verbreitung führte. Seitdem hat sie das Internet maßgeblich geprägt.

Bedeutung und Entwicklung: Die TCPIPFamilie zeichnet sich durch Interoperabilität, Offenheit und Skalierbarkeit aus. Der IPv4-Adressenraum stieß an Grenzen, weshalb IPv6 eingeführt wurde, um den Bedarf zu decken. Sicherheit wird durch IPSec auf IP-Ebene sowie TLS in vielen Anwendungsprotokollen ergänzt; weitere Entwicklungen betreffen NAT, QoS und neue Protokolle zur Robustheit.