Störungsbegriffe

Störungsbegriffe bezeichnet die Gesamtheit der fach- und disciplinespezifischen Bezeichnungen, die Störungen beschreiben, analysieren oder modellieren. Das zentrale Wort Störung bedeutet allgemein eine Beeinträchtigung des normalen Ablaufs eines Systems durch äußere oder innere Einflüsse. Je Fachgebiet variiert die Bedeutung zwischen Störung als disruptivem Ereignis, Störung als Störgröße oder Störung als Fehlfunktion.

In der Physik, der Technik und der Systemtheorie wird häufig von einer Störung (Perturbation) gesprochen, wenn ein System durch eine kleine Veränderung des Hamiltonians, der Parameter oder der Umgebung beeinflusst wird. Die dazugehörige Störungstheorie dient der Berechnung von Folgen dieser Veränderung. Begriffe wie Störgröße (störende Variable), Störquelle (Ursache der Störung) oder Störsignal (unerwünschte Einwirkung auf Mess- oder Kommunikationsprozess) sind gängig.

In der Signalverarbeitung und Telekommunikation bezeichnet Störung typischerweise störendes Rauschen oder Interferenz, das das gewünschte Signal überlagert. Begriffe wie SNR (Signal-Rausch-Verhältnis), Rauschstörung oder Mehrwege-Interferenz fallen hier.

In der Statistik und Versuchsplanung werden Störungen oft als Störeinflüsse oder Störgrößen verstanden, die Messungen verzerren. Durch randomisierte Designs, Blocking oder Kontrollvariablen versucht man, diese Störungen zu kontrollieren oder zu eliminieren.

In Ökologie, Soziologie und Biologie sprechen Forscher von Störungen als störungsinduzierten Veränderungen im System, etwa Waldbrände oder Überschwemmungen, die Struktur und Funktion von Ökosystemen beeinflussen.

Terminologisch ist Störung je nach Kontext mehrdeutig; klärende Präzisierung (Störung im Sinn von Unterbrechung, Störung als Fehlfunktion, Störung als äußere Beeinflussung) ist oft erforderlich.