Streckenpreise

Streckenpreise ist ein Preismodell im Transport- und Logistikbereich, bei dem die Kosten maßgeblich von der Länge der befahrenen Strecke abhängen. Im Gegensatz zu Festpreisen oder pauschalen Tarifen orientieren sich die Gebühren an der zurückgelegten Distanz innerhalb eines festgelegten Netzes oder einer Route. Streckenpreise kommen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz, etwa bei Straßennutzungsgebühren, im Schienenverkehr für Frachtleistungen oder in bestimmten Logistikverträgen.

In der Praxis werden Streckenpreise typischerweise durch Multiplikation eines Distanzsatzes mit der tatsächlich zurückgelegten Strecke berechnet. Oft kommen zusätzlich feste Grundgebühren, Zuschläge nach Fahrzeugklasse (Gewicht, Achsen, Emissionsklasse), Tageszeit oder Verkehrsbelastung hinzu. Manche Systeme unterscheiden zwischen urbanen und ländlichen Abschnitten oder verwenden dynamische Tarife, die auf Nachfrage und Stau prognostizieren.

Die Distanzmessung erfolgt über Netzpläne oder Routenberechnungen (beispielsweise anhand von Karten- oder GPS-Daten). Die Höhe der Gebühren kann je nach gewählter Route variieren, weshalb Transparenz über Tarife und Berechnungsmethoden wichtig ist. Ziel von Streckenpreisen ist es, Kosten der Infrastruktur realistisch abzubilden und Nutzern Anreize für eine effiziente Routenwahl zu geben.

Vorteile sind eine faire Abrechnung in Abhängigkeit von Nutzung und eine potenzielle Lenkung von Verkehrsströmen. Nachteile liegen in der Komplexität der Tarife, möglichen Unklarheiten bei der Preisberechnung und dem erhöhten Verwaltungsaufwand. Varianten finden sich etwa als Distanz-Tarife im Straßensektor, verfeinerte Fracht-Tarife im Schienenverkehr oder vertraglich festgelegte streckenbasierte Preise in der Logistik.