Streamingtechnik

Streamingtechnik beschreibt die Technologien, Protokolle und Infrastrukturen zur Übertragung von Audio- und Videoinhalten über Netzwerke, entweder in Echtzeit oder auf Abruf. Typische Komponenten sind der Encoder, der Rohmaterial in digitale Streams umwandelt, der Transcoder, der mehrere Auflösungen und Bitraten erzeugt, sowie Packaging- und Delivery-Schichten; dazu kommt der Client-Player, der den Stream dekodiert und wiedergeben kann. Inhalte werden häufig über HTTP übertragen, wodurch adaptives Streaming möglich wird, das die Bitrate je nach Verbindungsqualität anpasst.

Wichtige Übertragungsstandards sind HLS (HTTP Live Streaming) und MPEG-DASH, die Segmentierung, ABR und Delivery über HTTP unterstützen. Für die Ingest-Phase kommen Protokolle wie RTMP, RTSP oder WebRTC zum Einsatz, während zuverlässige HTTP-Delivery heute verbreitet ist. CMAF dient als universeller Container, der Segmente für ABR bündelt. Neue Ansätze zielen auf geringe Latenz, etwa LL-HLS oder Low-Latency-DASH.

Typische Codecs umfassen H.264/AVC, HEVC/H.265, AV1 und VP9; Containerformate umfassen MP4, MPEG-TS oder CMAF. Digital Rights Management (DRM) wie Widevine, PlayReady oder FairPlay schützt Inhalte. Die Verteilung erfolgt meist über CDN-Netzwerke, ergänzt durch Orchestrierung, Lastverteilung und Caching, um Skalierbarkeit und geringe Latenz zu erreichen.

Anwendungsbereiche reichen von Live-Übertragungen (Events, Sport) über On-Demand-Streaming bis zu Unternehmensvideos. Die Technik wird von Plattformen, Rundfunkanstalten, Bildungseinrichtungen und Unternehmen eingesetzt und erfordert Planung in Bereichen Latenz, Qualität, Sicherheit und Messbarkeit.