Strahlungsbelastungen

Strahlungsbelastungen bezeichnen die Belastung von Menschen oder Materialien durch Strahlung, insbesondere durch ionisierende Strahlung. Sie ergibt sich aus Intensität und Dauer der Exposition und kann extern erfolgen oder durch Aufnahme über Atemwege oder Nahrung in den Körper gelangen. Nichtionisierende Strahlung wird in manchen Kontexten separat betrachtet, da ihre biologische Wirkung anders bewertet wird.

Ionisierende Strahlung stammt natürlicherweise aus kosmischen Quellen, Gestein und Radionukliden im Körper sowie aus künstlichen Quellen wie medizinischen Untersuchungen, Krebsbehandlungen, Industrie oder Kernenergie. Die Belastung hängt von Art, Stärke der Strahlung, Expositionsdauer und vom Ort ab.

Die Dosis wird in verschiedenen Größen gemessen. Die absorbierte Dosis wird in Gray (Gy) angegeben; der Äquivalentdose und dem effektiven Dosiswert kommt der Sievert (Sv) zu, wobei Strahlenart und Gewebeempfindlichkeit berücksichtigt werden. Alltagsbelastungen liegen oft im Millisievert-Bereich; sehr hohe Dosen können akute Gesundheitsschäden verursachen.

Die Messung erfolgt durch Dosimeter und Umgebungsüberwachung. Personal-Dosimeter erfassen individuelle Belastung, Umweltmessungen die externe Exposition in Arbeits- oder Lebensräumen. Medizinische Verfahren wie Röntgen oder CT tragen maßgeblich zur individuellen Dosis bei.

Schutz vor Strahlungsbelastungen beruht auf dem Prinzip ALARA (As Low As Reasonably Achievable) und umfasst organisatorische Maßnahmen, technischer Schutz, strenge Zeit- und Abstandsregeln sowie persönliche Schutzausrüstung. Grenzwerte unterscheiden zwischen Beschäftigten und der Allgemeinbevölkerung; häufig gelten 20 mSv pro Jahr im Durchschnitt über fünf Jahre, höchstens 50 mSv in einem Jahr für Arbeitnehmer, sowie 1 mSv pro Jahr zusätzlich für die Allgemeinbevölkerung. Regulierende Rahmenwerke stammen von ICRP, nationalen Behörden und EU/Euratom-Richtlinien.