Strafvollstreckung

Strafvollstreckung bezeichnet die Durchsetzung von strafrechtlichen Sanktionen durch den Staat, um eine rechtskräftige Entscheidung in tatsächliche Folgen umzusetzen. Sie umfasst die Vollstreckung von Freiheitsstrafen, Geldstrafen, Auflagen und andere Maßnahmen, die der strafrechtlichen Sanktion entsprechen. Ziel ist der Schutz der Allgemeinheit, die Resozialisierung des Verurteilten sowie die Sicherung des Rechtsfriedens.

Die Rechtsgrundlagen und die Zuständigkeiten unterscheiden sich je nach Rechtsordnung. In vielen Ländern bildet das Strafvollstreckungsrecht einen eigenständigen Bereich des Öffentlichen Rechts. Die eigentliche Vollstreckung erfolgt durch Justizbehörden und Strafvollzugsanstalten; Freiheitsstrafen werden dort vollzogen, während Geldstrafen in der Regel durch speziell zuständige Vollstreckungsorgane beigetrieben werden. Bei bestimmten Sanktionen kann die Vollstreckung auch ausgesetzt oder in eine Bewährung überführt werden.

Formen der Strafvollstreckung umfassen: Freiheitsentzug in einer Justizvollzugsanstalt; Bewährung mit Auflagen statt vollständiger Haft; die Vollstreckung von Geldstrafen durch Zwangsvollstreckung oder andere Maßnahmen; und gegebenenfalls gemeinnützige Arbeiten oder andere Auflagen im Rahmen non-kustodialer Sanktionen.

Zu den Grundprinzipien gehören menschenwürdige Behandlung, Rechtsweg und zeitnahe Überprüfungen des Vollzugsplans sowie Möglichkeiten der vorzeitigen Entlassung oder Resozialisierung. Die Strafvollstreckung wird regelmäßig an neue Lebensumstände angepasst und koordiniert auch auf internationaler Ebene bei grenzüberschreitenden Vollstreckungen.